Grippe - ein unabwendbares Übel der kalten Jahreszeit?

 

Der Volksmund spricht von Grippe, wo oft „nur“ ein grippaler Infekt gemeint ist. Handelt es sich jedoch um eine „echte“ Grippe, so ist damit nicht zu spaßen. Die richtige Grippe kann zu Komplikationen führen und schlimme – mitunter lebensgefährliche – Folgen nach sich ziehen. Aus diesem Grund wird von Experten die jährliche Grippeimpfung empfohlen. Vor allem für alte Menschen, für chronisch Kranke, Schwangere und für Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko (Ärzte, Pflegepersonal, Lehrer und Kindergartenpädagogen).

 

„Nutzt eh nichts?“

 

Falsch. Ja, im Winter kann man sich bald mal erkälten und an einem grippalen Infekt erkranken. In diesem Fall ist die Grippeimpfung wirkungslos. Eine richtige Grippe ist hingegen mehr als ein banaler Infekt. Sie tritt zu Beginn mit denselben Symptomen zutage, ist im Unterschied zum Erkältungsinfekt jedoch gefährlich. Im Unterschied zu harmlosen Infekten äußert sich die Grippe schon von Beginn heftig, mit einem starken Krankheitsgefühl. Schlimme Glieder- Muskel- und Kopfschmerzen in Kombination mit heftigen Fieberschüben sind ein Indiz dafür, an der echten Grippe erkrankt zu sein. Warten Sie nicht länger, konsultieren Sie einen Arzt!

 

„Grippe ist harmlos!“

 

Falsch. Influenza ist vor allem für bereits geschwächte Personen (chronisch Kranke, Kleinkinder, ältere Menschen) gefährlich. Sie kann chronische Erkrankungen akut verschlechtern und Komplikationen wie Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung verursachen.

 

„Jedes Jahr eine neue Grippe?“

 

Ja. Ärzte sprechen deshalb auch von der saisonalen Influenza. Dies ist eine hochfieberhafte Viruserkrankung, die durch verschiedene, leider stets variierende Virenstämme ausgelöst wird. Aus diesem Grund wird die Impfung jedes Jahr angepasst und muss jährlich wiederholt werden.

 

„Die jährliche ‚Grippe‘ lässt sich eh nicht verhindern!“

 

Wie heißt es in dem alten Witz? Wenn man vorbeugt, dauert die Grippe drei Wochen, wenn man nichts tut, dauert sie 21 Tage. – Falsch. Natürlich lässt sich vieles nicht vermeiden, aber wenn man weiß, wie die Ansteckung erfolgt, kann man sich auch dagegen schützen.

Und zwar: Grippeviren werden mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Erkrankte Personen scheiden mit ihrem Husten, Niesen oder beim Sprechen feine Sekrettröpfchen aus. Werden diese eingeatmet, gelangen sie in den Körper und breiten sich aus. Die Ansteckung erfolgt aber auch durch Berührungen von Mund, Nase oder Augen mit verunreinigten Fingern.

 

Das bedeutet …

 

Hygienemaßnahmen! So oft wie möglich die Hände waschen, vor allem nach dem Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel (Haltegriffe in der U-Bahn!), Händeschütteln auf die notwendigste Höflichkeit reduzieren. Wenn man nicht die Möglichkeit hat, sich die Hände zu waschen, hilft Desinfektionsmittel, das man im praktischen Kleinformat für die Handtasche kaufen kann. Abstand halten und vielleicht das Begrüßungsbussi weglassen.* Räume stoßlüften.

 

Impfen!

 

Die Grippeimpfung wird von praktischen Ärzten und an den Gesundheitsämtern der Gemeinden durchgeführt. Nähere Informationen finden Sie unter:

 

www.gesundheit.gv.at/service/beratungsstellen/impfen

 

*Bei aller Vorsicht: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Lieber öfter die Hände waschen und desinfizieren als sich daheim zu verkriechen.

 

Elisabeth Freundlinger