Koffein

 

Ohne Kaffee geht gar nichts. Er regt den Geist an beeinflusst die Psyche, er wirkt aktivierend und euphorisierend. Kaum einer unter uns, der das köstliche Getränk nicht als Aufputschmittel verwendet. So betrachtet: Ja, Koffein zählt zu den sogenannten Stimulanzien, und ist eine – legale, nicht bewusstseinsverändernde – Droge.

 

Ein moderner Zaubertrank?

 

Kaffee kann wirklich eine Menge. Er fördert Konzentration und Körperkoordination, er verengt die Blutgefäße der Kopfarterien und wirkt so gegen Kopfschmerz. Er löst Verspannungen in den Bronchien, regt den Stoffwechsel an und steigert den Kalorienverbrauch – hat selbst aber keine Kalorien. Haben wir im Kaffee etwa längst das Allheilmittel gefunden?

 

Chemie im Körper

 

Schon ca. ab einer Viertelstunde nach dem Trinken einer Tasse Kaffee setzt die Wirkung des Koffeins ein: Die Ausschüttung der Stresshormone Kortisol und Adrenalin wird verstärkt, der Puls beschleunigt sich, der Blutdruck steigt. Mit der Durchblutung im Gehirn nimmt die Konzentrationsleistung zu. Die von uns meistgeschätzte biochemische Reaktion ist die des Muntermachens. Dies geschieht gewissermaßen durch ein Täuschungsmanöver, nämlich indem das Koffein den Botenstoff Adenosin blockiert. Adenosin ist dafür zuständig, im Fall von Überarbeitung die entsprechenden Signale zu setzen und Müdigkeit auszurufen. Koffein trickst diesen Vorgang aus und fördert im Gegenzug die Aufnahme des „Glückshormons“ Serotonin. (Im Unterschied zB zu „harten“ Drogen wie Kokain produziert Koffein jedoch aktiv kein Serotonin.) So halten wir also dank Kaffee im Büro länger durch. Aber Achtung! Müdigkeit ist ein Schutzmechanismus, der im Fall von Überarbeitung der Gehirnzellen einsetzt und uns zwingt, kürzer zu treten. Wer dies auf Dauer ignoriert, muss mit schädlichen Folgen rechnen.

 

Nicht nur Kaffee

 

Koffein ist nicht nur in Kaffeebohnen enthalten, sondern auch in den Blättern des Mate-Tees, in Kakaofrüchten, Kolanüssen sowie im Samen des Guaranabaums. Man kommt gar nicht drumherum. Der Muntermacher findet sich aber nicht nur in Lebensmitteln, vom Energydrink um Kaugummi, sondern wird auch schon in Haarshampoos als Wunderwaffe eingesetzt. Ob der Zusatzstoff wirklich geeignet ist, Haarausfall zu stoppen, ist nicht erwiesen, schaden tut er der Kopfhaut jedenfalls nicht.

 

Nebenwirkungen

 

Wie schon erwähnt, hat das „Wundermittel“ auch eine Kehrseite. Beschleunigter Puls kann zu Herzrasen führen. Munter bleibt nicht nur, wer das so haben möchte. Viele Leute dürfen nachmittags keinen Kaffee mehr trinken, weil sie sonst nachts nicht mehr schlafen können. Und auch der Harndrang nimmt zu, denn die Nieren steigern als Reaktion auf den erhöhten Blutdruck ihre Filtrationsleistung. Bei drei Tassen Kaffee in zwei Stunden steigt die Urinmenge um dreißig Prozent. Auch im Magen wandelt sich der Kaffee-„Genuss“ bald einmal zur Plage – zu viel Kaffee verursacht nämlich Sodbrennen.

Dennoch – und das muss man den Laster zugutehalten: Man wird nicht süchtig, im Sinne von abhängig. Auch wenn das Absetzen des täglichen Kaffeekonsums mit leichten Entzugserscheinungen verbunden sein kann, mit verstärkter Müdigkeit und manchmal auch mit Kopfschmerzen.

 

Nur nicht übertreiben!

 

Wie bei allen schönen Dingen des Lebens: Zu viel ist nun einmal zu viel. Wundern Sie sich also nicht, wenn im zum Museum umgewandelten Haus des Schriftstellers Honoré de Balzac (1799-1850) in der Pariser rue Raynouard neben dem Lehnsessel auch eine Kaffeekanne ausgestellt ist. Diese Kanne war neben der Schreibfeder nämlich das wohl wichtigste Utensil des Künstlers – sein Lebenselixier, wie auch das Werkzeug seines Untergangs. Balzac trank nämlich täglich bis zu 60 Tassen starken Kaffee. Er war außerdem übergewichtig, herzkrank und – no na – schwer magenleidend. Als er starb, wurde als Todesursache „Überarbeitung“ genannt. Heute weiß man es besser.

 

Elisabeth Freundlinger

Nebenwirkungen

 

Wie schon erwähnt, hat das „Wundermittel“ auch eine Kehrseite. Beschleunigter Puls kann zu Herzrasen führen. Munter bleibt nicht nur, wer das so haben möchte. Viele Leute dürfen nachmittags keinen Kaffee mehr trinken, weil sie sonst nachts nicht mehr schlafen können. Und auch der Harndrang nimmt zu, denn die Nieren steigern als Reaktion auf den erhöhten Blutdruck ihre Filtrationsleistung. Bei drei Tassen Kaffee in zwei Stunden steigt die Urinmenge um dreißig Prozent. Auch im Magen wandelt sich der Kaffee-„Genuss“ bald einmal zur Plage – zu viel Kaffee verursacht nämlich Sodbrennen.

Dennoch – und das muss man den Laster zugutehalten: Man wird nicht süchtig, im Sinne von abhängig. Auch wenn das Absetzen des täglichen Kaffeekonsums mit leichten Entzugserscheinungen verbunden sein kann, mit verstärkter Müdigkeit und manchmal auch mit Kopfschmerzen.

 

Nur nicht übertreiben!

 

Wie bei allen schönen Dingen des Lebens: Zu viel ist nun einmal zu viel. Wundern Sie sich also nicht, wenn im zum Museum umgewandelten Haus des Schriftstellers Honoré de Balzac (1799-1850) in der Pariser rue Raynouard neben dem Lehnsessel auch eine Kaffeekanne ausgestellt ist. Diese Kanne war neben der Schreibfeder nämlich das wohl wichtigste Utensil des Künstlers – sein Lebenselixier, wie auch das Werkzeug seines Untergangs. Balzac trank nämlich täglich bis zu 60 Tassen starken Kaffee. Er war außerdem übergewichtig, herzkrank und – no na – schwer magenleidend. Als er starb, wurde als Todesursache „Überarbeitung“ genannt. Heute weiß man es besser.

 

Elisabeth Freundlinger