Toxoplasmose ist eine InfektionskrankheitToxoplasmose

 

Toxoplasmose – Angstbegriff für alle schwangeren Frauen. Genaues weiß man meistens nicht, nur, dass es sich um durch Katzen übertragene Parasiten handelt, welche das Ungeborene Kind massiv schädigen oder zu Fehlgeburten führen können. Aus diesem Grund werden Besuche in „Katzenwohnungen“ vermieden, bisweilen landen Stubentiger auch schon mal im Tierheim, sobald sich Familienzuwachs ankündigt. Ist die Angst gerechtfertigt?

 

Was ist Toxoplasmose?

 

Toxoplasmose ist eine durch Parasiten hervorgerufene Infektionskrankheit, welche vor allem Katzen befällt, allerdings ohne großen Schaden anzurichten. Nach ein bisschen Durchfall ist das Tier im Normalfall vor weiteren Symptomen geschützt. Der Erreger durchläuft in verschiedenen Entwicklungsstadien den Organismus der Katze, welche schließlich die Eier mit dem Kot ausscheidet. Andere Säugetiere fungieren als Zwischenwirte: vor allen Menschen, Schweine und Schafe. Auch beim Menschen verläuft die Infektion normalerweise harmlos, wird meistens nicht einmal wahrgenommen. Gefährlich wird es nur, wenn eine Frau im Lauf ihrer Schwangerschaft zum ersten Mal an Toxoplasmose erkrankt. Denn für das Ungeborene ist die Infektion äußerst bedrohlich.

 

Welche Gefahr droht?

 

Eine akute Infektion mit Toxoplasmose kann das Ungeborene massiv schädigen. In frühen Stadien der Schwangerschaft kommt es im Fall einer Ansteckung oft zu Fehlgeburten. Manchmal kann es auch zu Spätfolgen kommen. Diese Spätschäden treten in den ersten Lebensjahren des Kindes auf und betreffen meist das Gehirn und die Augen. Aus diesem Grund müssen Kinder, die im Mutterleib infiziert wurden, unbedingt länger unter Beobachtung bleiben und weiter behandelt werden.

 

Was tun?

 

in Österreich wird seit 1975 im Rahmen der Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchen ein Toxoplasmose-Screening durchgeführt. Hierbei wird deine Blutprobe entnommen und auf Antikörper getestet. Im besten Fall trägt die Mutter bereits durch eine vergangene Infektion genügend Antikörper in sich, um das Ungeborene zu schützen. Manchmal muss der Test wiederholt werden, um zu überprüfen, ob sich die Werte verändern – ob es sich also um eine akute Infektion handelt. Sind gar keine Antikörper im Blut, bedeutet das, dass keine Immunität besteht. Da ist dann erhöhte Vorsicht geboten! Der Test wird im Lauf der Schwangerschaft mehrmals wiederholt, um eine Infektion gegebenenfalls sofort zu erkennen.

 

 

Und wenn es passiert ist?

 

Bis zur sechsten Schwangerschaftswoche ist der Fötus durch die Dicke der Plazenta geschützt. Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung mit jeder Woche – je größer der Fötus, desto widerstandsfähiger ist er auch. Am gefährlichsten ist somit die Zeit bis zur 20. Woche. Das Ausmaß der Bedrohung hängt von mehreren Faktoren ab: von der Anzahl der Parasiten, vom Immunsystem der Schwangeren und vom Entwicklungszustand des Fötus. Zeigt das Testergebnis eine akute Erkrankung, wird die Untersuchung eventuell mittels Fruchtwasserpunktion wiederholt. Danach wird sofort mit Antibiotika gegengesteuert.

 

Wie kann man sich anstecken

 

Wie schon erwähnt, ist eine der möglichen Quellen für die Toxoplasmose-Erreger der Katzenkot. Schwangere sollten hier den Kontakt meiden – wenn sich kein anderer für den Job findet, sollte das Katzenkistchen also nur mit Gummihandschuhen angefasst werden. Achtung auch bei der Gartenarbeit, denn Katzen verrichten ihr „Geschäft“ gerne in weicher Erde rund um Gemüsebeete. Ebenso ist Vorsicht bei Sandkisten auf Spielplätzen geboten. Neben dem Katzenkot nisten die Parasiten aber auch in rohem Fleisch. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für Schwangere, Sushi und Beef Tartar, medium gebratenes Steak oder Rohwurst mal für ein paar Monate vom Speiseplan zu streichen. Oftmaliges Händewaschen ist sowieso kein Schaden, egal ob in Toilette, Bad oder Küche.

 

Fazit

 

Sie sind schwanger und leben mit einer Katze zusammen? Ein einfacher, an der Katze vorgenommener Bluttest schafft Klarheit. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Tier akut erkrankt ist, wird eher gering sein. Bedenken Sie bitte, dass nicht die Katze an sich die Toxoplasmose überträgt, sondern nur ihr Kot. Sie dürfen also weiterhin mit dem Schmusetiger kuscheln – sollten aber die Reinigung des Kistchens Ihren Mitbewohnern überlassen! Falls die Katze nicht im selben Haushalt lebt: Setzen Sie Ihre Verwandtschaft nicht unter Druck, sondern waschen Sie sich bei Besuchen halt öfter die Hände. Tragen Sie bei der Gartenarbeit Handschuhe. Und essen Sie während der Schwangerschaft kein rohes Fleisch. Alles Gute!

 

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