Gefährliche Sommerhitze

 

Im Mai konnten wir es uns ohne Heizung gar nicht vorstellen, aber jetzt ist sie da (und macht uns schon ordentlich zu schaffen): Die Hitze. Glücklich, wer jetzt Urlaub machen und sich in den Schatten zurückziehen kann!

 

 

Mehrere Tage über 30 Grad Höchsttemperatur werden als Hitzewelle bezeichnet. Schlimm ist dies in der Stadt, wo die Wärme stärker gespeichert wird, und man auch nachts keine Erleichterung findet. Das ist zermürbend und führt in allen Lebensbereichen zu Konsequenzen. Diese reichen vom Hitzeausschlag, über Konzentrationsschwierigkeiten bis zum lebensbedrohenden Hitzschlag.

Letzterer ist eine sehr gefährliche Sache. Ein Hitzschlag kann rasch auftreten, jedoch nie, ohne sich zuvor anzukündigen. Deshalb sollten sie auf Warnsignale achten.

Aber was passiert bei Hitze eigentlich in unserem Körper?

 

Das Schwitzen

Als kühlende Schutzreaktion auf Hitze oder Anstrengung produziert der Körper Schweiß. Dieser Vorgang wird vom autonomen Nervensystem geregelt und lässt sich nicht willentlich steuern. Um das System zu erhalten, weiten sich zudem die Blutgefäße. Dadurch sinkt der Blutdruck – und das kann in schlimmen Fällen auch zum Kreislaufkollaps führen, zu Verwirrtheitszuständen und zur Bewusstlosigkeit. Besonders gefährdet sind Menschen, deren Kreislauf von Vorneherein instabil ist: alte Menschen, chronisch Kranke oder auch Menschen mit starkem Übergewicht.

 

Hitzeausschlag

Die Kombination aus starkem Schwitzen und enger Kleidung kann zu einer Art Rückstau“ führen, welcher die Schweißdrüsen verstopft. Die Folge sind stark juckende Bläschen, die sogenannten „Hitzepickel“. Diese können sich auch entzünden.

Was kann man dagegen tun? Leichte, atmungsaktive Kleidung aus biologischen Materialen beugen dem Hitzestau vor. Lauwarmes Duschen tut gut, und kühlende Lotions aus der Apotheke lindern und beseitigen die Symptome. Entzündete Pusteln reagieren gut und rasch auf zinkhaltige Salben.

 

 

Sonnenstich

Langer Aufenthalt in der prallen Sonne, womöglich verbunden mit Bewegung, kann das System schnell zum Kippen bringen. Es beginnt mit Kopfschmerzen, dazu kommen recht bald Schwindel und Übelkeit. Wer jetzt nicht die Bremse zieht und den Schatten aufsucht, läuft Gefahr, einen Hitzschlag zu erleiden. Dieser kann zu Bewusstlosigkeit und Nervenschäden (Seh- und Hörstörungen) sowie zu Atemstörungen führen. Manchmal löst der Flüssigkeitsverlust Krämpfe aus.

Achtung! Unbehandelt kann ein Hitzschlag tödlich enden.

 

Erste Hilfe

Menschen, die von einem Hitzschlag betroffen sind, benötigen umgehend notärztliche Betreuung. Auch bei den – relativ – glimpflicheren Symptomen des Sonnenstichs muss ein Arzt aufgesucht werden. Auf folgende Symptome ist zu achten: Erbrechen, aufgedunsenes Gesicht, aschgrauer Teint. Weil das Schwitzen aussetzt, steigt die Körpertemperatur dramatisch an. Bis zum Eintreffen des Notarztes sollten betroffene Personen in einer kühlen Umgebung (Schatten) flach gelagert werden. Kleidung muss gelockert, salzhaltiges Wasser kann verabreicht werden. Kalte Umschläge auf Stirn und Nacken, Armen und Beinen werden ebenfalls empfohlen.

Was beim Kühlen jedoch beachtet werden muss, ob Getränk, Planschbecken oder Dusche – bitte nicht eiskalt. Das Zusammenziehen der Blutgefäße (oft als wohltuend empfunden) wirkt nämlich nur kurzfristig. Danach weiten sich die Gefäße umso mehr!

 

 

Vorbeugen

  • Viel Trinken (kein Alkohol, wenig Kaffee oder zuckerhältige Limonaden). Zitronenwasser, Kräutertee, mineralhaltiges Wasser oder verdünnte Suppen. Achtung: Die Getränke sollten nicht zu kalt sein!
  • Auf üppige, scharf gewürzte Speisen verzichten. Leichte Kost ist angesagt – und lieber öfter kleine Portionen, als sich den Magen vollschlagen.
  • Unnötige Anstrengungen meiden. Spaziergänge auf die Morgen- oder Abendstunden verlegen.
  • Leichte, helle und hautfreundliche Kleidung tragen.
  • Nicht auf den Sonnenschutz vergessen! Haut eincremen, Sonnenhut tragen.
  • Räume tagsüber abdunkeln. Lüften sollte man eher nachts, aber aufpassen auf die Kombination aus Zugluft und Nachtschweiß!
  • Lauwarm duschen. Kühle Fußbäder oder zwischendurch kühles Wasser auf die Handgelenke rinnen lassen, fördert das Wohlbefinden.
  • Auch an die Haustiere denken! (Bei langen Autofahrten hilft es zum Beispiel, das Fell zwischendurch mit einem nassen Waschlappen abzureiben.)

 

Elisabeth Freundlinger